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Dass die Meldung just zu Halloween über die Nachrichtenkanäle kam, mag manch einem ein Schmunzeln abringen: Der GAK, die "roten Teufel", wird liquidiert - und so nicht noch ein Wunder passiert, ist der Grazer Traditionsklub nach 110 Jahren Geschichte. Das Gruseln für die Fans ist damit - nach mehreren Konkursen und dem Zwangsabstieg in die Regionalliga - endgültig perfekt. Den vorerst letzten Akt setzte am Mittwoch das Landesgericht für Zivilrechtssachen: Da das nötige Geld einmal mehr nicht aufgebracht werden konnte, wurde dem Antrag des Masseverwalters auf Liquidation zugestimmt. Wie so oft liegen auch beim Niedergang des GAK die Wurzeln in sportlicher Großmannsucht gepaart mit wirtschaftlichem Unvermögen: Der Doublegewinn 2004 war mit einem teuren Team erkauft; die Champions League, die Einnahmen hätte bringen sollen, wurde verfehlt. Am Ende bleiben zwei Lehren: Selbst ein stark verwurzelter Traditionsklub ist nicht davor gefeit, angesichts hoher Schulden gänzlich von der Bildfläche zu verschwinden. Bisher haben sich heimische Pleite-Vereine meist irgendwie am Leben erhalten (siehe Innsbruck und Lask) und sind sogar gesundet (siehe Rapid). Zweitens nehmen Gerichte keine Rücksicht (mehr) auf erzielte Verdienste für den heimischen Fußball - siehe die Verurteilung von Ex-Sturm-Boss Hannes Kartnig. Dieses Gruseln vor dem Richter steht den GAK-Verantwortlichen aber noch bevor.