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Algorithmen haben manchmal interessante Vorstellungen. Zum Beispiel über Österreicher. Gibt man bei Google ein: "Österreicher essen", hat die berüchtigte Selbstvervollständigung der Suchmaschine kuriose Vorschläge. Als erster sticht überraschend heraus: "Österreicher essen Hunde". Dann kommt kurz Nachvollziehbares: "Österreicher essen gerne" und "zu viel Fleisch". Gefolgt freilich von "Österreicher essen Katzen" und, bizarrer Höhepunkt, "Österreicher essen mehr Bananen als Affen". Nun wäre natürlich schon interessant, warum wohl so viele Menschen fragen, ob Österreicher ihre Haustiere verspeisen. Das tun sie nämlich im Normalfall nicht. Also, außer jemand hat seinen Leberkäse so lieb gewonnen, dass er ihn als Haustier bezeichnen würde. Da liegt dann aber in vielerlei Hinsicht einiges im Argen.
Der Leberkäse hat es momentan ohnehin nicht leicht. In der Schulpause soll es ihm an den Kragen gehen, gemeinsam mit seinen Imbisskollegen Wurstbrot und Chips. Die Intimfeinde des Fastfoods, der gemeine Mischsalat, der verschlagene Apfel und das herrschsüchtige Vollkornbrot stehen vor der Machtübernahme.
Ein neues Projekt, der "Jausenführerschein", soll Jugendliche dazu bringen, sich gesünder zu ernähren. In einem "Jausentagebuch" dokumentiert man seine Lebensmittelzufuhr. Auch von Objekten, die manchem bisher gar nicht als Lebensmittel bekannt waren. Beim ersten Durchlauf des Projekts haben sich ganze fünf Prozent für den nährstoffreichen Lebenswandel entschieden. Scheint also noch zu dauern, bis es frei nach Google heißt "Österreicher essen mehr Bananen als Leberkäse".