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Das Internet ist nicht so schwierig

Von Christina Böck

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Es liegt in der Natur der Menschen, dass es zwei Sorten gibt: Die einen sind die, die lieber jammern, und die anderen sind die, die das Beste draus machen. Kaum hat sich das deutlicher gezeigt als in dieser Pandemie, die so viele Einschränkungen bringt, die man sich vorher nie vorstellen hatte können. Dionne Warwick etwa, weltberühmte Soulsängerin, kann wie viele andere Künstler seit einem Jahr nicht auftreten. Aber sie gehört zur letzteren Sorte: Sie hat den Kurznachrichtendienst Twitter
für sich entdeckt und hält dort mit ihren alten und nun auch ganz neuen Fans eine besondere Verbindung aufrecht.

Sie hat so schon zu ihrem 80. Geburtstag erklecklich Spenden für einen wohltätigen Zweck gesammelt. Und sie hat zuletzt auch die Werbetrommel für den Film "Der Prinz von Zamunda 2" gerührt. Aber viel rührender sind die Interaktionen, die sie mit ihren Followern hat. Kürzlich entdeckte sie zum Beispiel, dass man auch GIFs via Twitter verschicken könne. Großes Hurra natürlich. Was Warwick nur mit einem trockenen "Das Internet ist nicht so schwierig. Hört sofort auf damit, überrascht zu sein, weil ich cool bin!" quittierte.

Sie nennt sich mittlerweile mit nur ein bisschen Ironie "Königin der Sozialen Medien", und das ist ein Titel, den man ihr - in Anbetracht der Konkurrenz - nur zu gern verleiht. Einmal auf Twitter nicht über eingeschränkte Horizonte und dümmliche Schnellurteile ärgern - allein diese Leistung von Dionne Warwick ist feiernswert.