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Das Jahr des Feuer-Hahns

Von Eva Stanzl

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Sie glauben, 2016 wäre an Spannungen kaum zu überbieten? Warten Sie ab. Am 28. Jänner beginnt das Jahr des Feuer-Hahns. Im traditionellen Mondkalender der Chinesen ist der Hahn alle 60 Jahre mit Elementen des Feuers verbunden. In diesen Perioden könne mit wissenschaftlichen Entwicklungen gerechnet werden, aber auch mit Naturkatastrophen und politischen Spannungen, sagt der Hongkonger Feng-Shui-Meister Raymond Lo. Die Verbindung werde für eine "geladene" Stimmung sorgen, die Staatschefs zu "extremen Handlungen" treiben könnte. Augenscheinlich hat China besonders einen Mann im Sinn: In einem Einkaufszentrum im nordchinesischen Taiyuan steht eine Hahn-Skulptur, die mit goldenem Kamm und grimmig zusammengekniffenen Augenbrauen Donald Trump wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Zudem ist der Trump-Gockel mit seinen sieben Metern Höhe so massiv, dass man ihn glatt für die Manifestation des Orakels halten könnte. Glücklicherweise kennt die Realität eigene Regeln: Im Jahr des Feuer-Hahns 1957 spitzte ausgerechnet eine Innovation die Konfrontation der Supermächte zu. Die Sowjetunion gab den Start ihrer ersten Interkontinentalrakete bekannt und läutete damit das Weltraum-Rennen ein. Jedoch war die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ein Meilenstein der europäischen Integration. 1897 passierten dagegen wenige weltpolitische Ereignisse, die heute noch allen geläufig sind. Dafür wurde Aspirin erstmals hergestellt und der Dieselmotor in Gang gesetzt. Somit bleibt Hoffnung. Zudem ist der 1946 geborene Trump im chinesischen Sternzeichen ein Hund.