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Mit einer bemerkenswerten Entdeckung ist die Universität Wien kurz vor dem Wochenende an uns herangetreten. Kurz gesagt lautet sie: "Kuscheln macht glücklich - aber nicht mit Fremden." Tatsächlich. Also müssen sich alle, die sich nach der Fahrt mit einer besonders überfüllten U-Bahn verdächtig entspannt fühlen, jetzt ernsthaft Gedanken machen. Beim Kuscheln mit Fremden kommt es nämlich zu keiner positiven Wirkung, wie etwa Stressabbau, betonen die Wissenschafter.
Der Zeitpunkt dieser entwaffnenden Enthüllung ist keineswegs ein Zufall. Am Montag, den 21. Jänner, wird nämlich Welt-Knuddeltag gefeiert. Also jener Tag, an dem sich Misanthropen sicherheitshalber mit einem Stapel Sartre-Bücher daheim einbunkern. Und sich fragen: Knuddeln, was ist das überhaupt für ein Wort? Dürfen das Menschen, die ihre Diddlmaus-Sammlung bereits vor Jahren aufgelöst haben, überhaupt noch verwenden? Und was ist eigentlich gegen einen beherzten Händedruck zu sagen?
Der Weltknuddeltag ist aber auch der Weltfeiertag der Partnersuchagenturen. Parship zum Beispiel hat unter dem Titel "Bettgeflüster - Komm kuscheln" eine Studie über den Körperkontakt deutscher Paare veröffentlicht. Hier verblüfft vor allem ein lapidarer Grund, warum deutsche Paare weniger Sex in der Partnerschaft haben: "Wir haben derzeit andere Sorgen." Da macht man es sich aber vielleicht doch etwas leicht. Jetzt ist das bisschen Matratzensport auch schon zu viel verlangt? Wie soll die Menschheit so überleben? Mit Knuddeln wird das sicher nichts.