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Das Kontrastprogramm

Von Alexander Strecha

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Die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 ist Geschichte, ORF-Kommentator Robert Seeger hat mit seinem achten Endspiel einen österreichischen, aber auch international gültigen Weltrekord aufgestellt. Auch wenn er selbst nie Fußball gespielt hat, diverse Dinge am Bildschirm übersieht oder aus seinem Gefühl des Nicht-Fußballers einfach falsch einschätzt, eines muss man ihm zugute halten: Er bringt mehr Emotion ins Spiel als seine deutschen Kollegen von ARD und ZDF. Und die waren mit ihrer Mannschaft immerhin mittendrin statt nur dabei wie österreichische Journalisten. Als hätten sie nicht viel erwartet von Oli Kahn und Mitstreitern, kommentierten sie die 90 finalen Minuten von Asien eher nüchtern, gratulierten artig und brav "dem verdienten Weltmeister Brasilien". Da überschlug sich Seegers Stimme ob der weltweiten Bedeutung des Gesehenen schon mehrmals. Ab sofort folgt im ORF wieder das Kontrastprogramm, das da heißt heimische Bundesliga. Wer wird sich interessieren, wie viele werden in die Stadien pilgern? Es scheint eine kaum zu nehmende Hürde zu sein, die t-mobile.Bundesliga nach der Weltmeisterschaft glaubwürdig zu verkaufen und zu vermarkten. Nach den Ronaldos, Rivaldos und Kloses dribbeln nun die Gilewicze, Mayrlebs und Brunmayrs. Nur bei einem Thema sollten die Verantwortlichen rasch reagieren und den Fußball-Boom der letzten Wochen nützen: Es gilt die Werbetrommel für die EM-Bewerbung 2008 mit der Schweiz zu rühren! Nicht nur im August rund ums Länderspiel in Basel, sondern vor allem jetzt ist der Zeitpunkt günstig, um die Öffentlichkeit zu überzeugen und zu begeistern.