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Im Burgenland wird fix am 9. Oktober gewählt, in der Steiermark überlegt die ÖVP laut "NEWS" eine Vorverlegung des ursprünglich geplanten Wahltermins vom 16. Oktober auf den 25. September. Der Meinungsforscher Peter Paul Hajek von OGM erläuterte gegenüber der "Wiener Zeitung", warum Landeshauptfrau Waltraud Klasnic einen schwereren Kampf vor sich hat als ihr burgenländischer Kollege Hans Niessl.
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Eine Vorverlegung der Steiermark-Wahl auf September wäre möglich, meint Hajek. Schließlich würden Parteistrategen alles nützen, was Stimmen bringen könnte. In der steirischen ÖVP wird nämlich befürchtet, dass die Berichterstattung über die Wahl im Burgenland negativen Einfluss auf das ÖVP-Ergebnis haben könnte.
SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer hält es für möglich, nach Salzburg im Vorjahr, heuer die Steiermark für die SPÖ zu holen. "Spitzenkandidat Franz Voves hätte die Chance, erster zu werden", glaubt auch Hajek. Wobei Voves derzeit von der Schwäche der ÖVP profitiere. Er sei nicht derjenige, der diese Trendumkehr zugunsten der SPÖ herbeigeführt habe. Die Menschen wollten aber keine Partei, die streitet, und genau das habe die ÖVP in den vergangenen Monaten vorgeführt. Die große Aufgabe von Voves bestehe nun darin, diese Ausgangsposition - die SPÖ liegt in Umfragen mit der ÖVP nahezu gleich auf (38 zu 39 Prozent) - zu nützen.
Aber auch die Chancen der steirischen ÖVP sieht Hajek intakt. Landeshauptfrau Klasnic schneidet im direkten Vergleich mit ihrem Herausforderer nach wie vor besser ab und sie ist bekannt als gute Wahlkämpferin.
Auch der steirische Ex-Landesrat Gerhard Hirschmann kann laut OGM mit sieben Prozent rechnen, die von Hirschmann selbst zuletzt genannte Zahl von 14 Prozent hält Hajek aber für gewagt.
Im Burgenland, dem Land der Sonne, wo zuletzt die ÖVP ihren Spitzenkandidaten Franz Steindl samt der Wählerliste präsentiert hat, sehen die Prognosen sehr viel deutlicher aus. Landeshauptmann Niessl will zwar von einer absoluten Mehrheit nicht sprechen, weiß aber, dass er seinen Abstand zu ÖVP ausbauen wird. Im Jahr 2000 lag die SPÖ bei 46,5 Prozent, die ÖVP bei 35,3 Prozent. Die Bescheidenheit von Niessl wertet Hajek als "klassischen Versuch, nicht zu absolutistisch zu wirken und damit dem Gegner keine Chance auf den Slogan: Macht braucht Kontrolle, zu geben".
Für die FPÖ, die zuletzt 12,6 Prozent erreichte, ist der Einzug in den Landtag gefährdet. Erst recht, sollte sich das BZÖ doch noch zu einer Kandidatur entschließen.