)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Es war doch ein gehöriger Schreck, selbst für geeichte Mentalitäten. Mancher stellte die bange Frage: Ist es jetzt passiert? Ist sie die neue Kulturbotschafterin Österreichs? Nein. Die Wahrheit ist, Pamela Anderson macht jetzt einfach Werbung für Dirndln.
Gut, dass die EU nicht gewusst hat, dass das Langzeit-Busenwunder jetzt so leicht verfügbar ist. Wer weiß, wie der Spot sonst ausgesehen hätte. Jener Spot, den die EU-Kommission produziert hat, um mehr junge Frauen dazu zu bringen, naturwissenschaftliche oder technische Berufe zu ergreifen. Kurz zusammengefasst zeigt der Clip Folgendes: In europäischen Labors ist es erlaubt, mit Bleistiftabsätzen den Boden zu zerkratzen, junge Wissenschafterinnen analysieren am liebsten die chemische Zusammensetzung ihres Lippenstifts und natürlich - die Frisur sitzt. Nicht zu vergessen: Sie bringen Bälle zum Tanzen und Gefäße zum Überlaufen. Ja, so schlechte sexistische Symbolik gibt es nicht nur in halbgaren Softpornos und in der Bierwerbung - die EU kann das auch hochoffiziell. Mittlerweile ist der Spot von der Homepage der Kommission entfernt. Das ändert leider nichts mehr daran, dass die Aktion Bände spricht über eine herzlich weltfremde Einstellung.
Wie man auf Seite 18 dieser Ausgabe liest, sind auch im österreichischen Twitter zu wenige Frauen vertreten. Da sollte man eigentlich etwas unternehmen. Wie wäre es mit einem Video, in dem Blondinen die Fehler in ihren Kurznachrichten mit Tipp-Ex am iPhone-Display ausbessern? Pamela Anderson hilft sicher gern dabei.