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Das Lied der Lourdes

Von Edwin Baumgartner

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"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

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Lourdes León, die älteste Tochter von Pop-Superstar Madonna aus der Ehe mit Carlos León, hat ihre erste eigene Single veröffentlicht.

Gratulation.

Möge der Erfolg so groß sein, dass es keiner Wallfahrt bedarf.

Ein Kind Lourdes taufen!

Die US-Amerikaner kennen da nichts. Oder alles, je nachdem.

So läuft in Hollywood eine Apple aus der Obstschale von Gwyneth Paltrow und Chris Martin herum, Alicia Silverstone kam, wahrscheinlich bei einem Waldspaziergang, auf Bear Blue; Sylvester Stallone nannte einen seiner Söhne Sage Moonblood, und der kleine Salbei Mondblut kann von Glück sagen, dass sein Vater nicht ein Liebhaber der Stinkwurz ist.

Alles nur die irren Komödianten von Drüber-dem-Teich?

Versuche aus deutschen Breiten: Amsel, Chiquita, Sexmus Ronny, Legolas, Johnny Walker, Zucker. In Österreich wird’s naturgemäß österreichischer mit Waterloo (das zweite Kind heißt dann wohl Robinson) und Schnucki. Rapunzel und Napoleon sind übrigens ebenso zugelassen wie Champagna, Schneewittchen und Tarzan, womit endlich Rapunzel ihren Tarzan bekommen kann und Champagna Hofer ihren Napoleon Pospischil heiraten kann.

Schöne neue Namenswelt!

Auffallen um allen Preis, das ist dabei die Devise - die der Eltern. Die Kinder haben ein lebenslanges Bummerl, sofern sie keine Namensänderung vornehmen.

Madonnas Tochter veröffentlichte ihre Single übrigens unter dem Künstlernamen Lolahol.

Man möchte für sie eine Pilgerfahrt nach Lourdes antreten.