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Das Magnetfeld des Saturn ist nahezu symmetrisch

Von Alexandra Grass

Wissen

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London/Wien. Mehrmals tauchte die Nasa-Sonde Cassini in die Ringbahn des Saturn ein, bevor sie im September 2017 in der Atmosphäre des Planeten verglühte. Erste Analysen der Daten geben nun Aufschluss über die Lage des Magnetfelds um den Himmelskörper, worüber lange Zeit gerätselt worden war, wie Forscher des Imperial College London im Fachblatt "Science" berichten.

Ähnlich wie die Erde hat auch der Saturn eine magnetische Schutzhülle. Jene unseres Heimatplaneten wird durch die Bewegungen des teilweise geschmolzenen Erdkerns verursacht. Wie das Magnetfeld des Saturn entsteht, ist auch nach dem Besuch von Cassini unklar. Es wird aber vermutet, dass eine tief liegende Schicht von metallischem Wasserstoff um einen kleinen steinigen Kern als Dynamo fungiert.

Schieflage von nur 0,01 Grad

Details liefern die Daten nun aber über die Lage dieses Feldes. Demnach weicht es - ebenso wie jenes der Erde - von der Achse des Planeten ab. Jedoch mit etwa einem Hundertstel eines Grades - in Zahlen 0,01 - nur minimalst. Das Magnetfeld der Erde hingegen hat eine Schieflage von elf Grad. Das ist auch der Grund, warum die Kompassnadel auf einen Punkt weist, der einige Grad vom wirklichen Nordpol entfernt ist.

"Es könnte sein, dass die turbulente Saturnatmosphäre die Daten verschleiert. Doch es sieht stark danach aus, dass wir die Art und Weise, wie Planeten Magnetfelder erzeugen, überdenken müssen", so Michele Dougherty vom Department of Physics. Die Forscher vermuten zudem, dass eine im Planeten etwas höher liegende Gasschicht zusätzlich viele wesentlich kleinere Magnetfelder erzeugt. Auch dürfte zwischen dem innersten Ring, dem D-Ring, und dem Planeten ein permanenter elektrischer Fluss stattfinden.