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Das mit den Buchstaben

Von Bernhard Baumgartner

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Die Zeit der Buchmesse in Frankfurt ist natürlich immer auch eine Zeit des aufmunternden Auf-die-Schulter-Klopfens und der Erinnerung daran, dass man ja in einer wunderbaren Scheinwelt lebt. Da kommt eine Mutmach-Umfrage natürlich gerade recht: 83 Prozent der Deutschen lesen Bücher, heißt es da. Das sind zwar um sieben Prozentpunkte weniger als noch vor sieben Jahren, aber - Hey! - man kann es auch so sehen:
83 Prozent der Deutschen lesen immer noch Bücher. Trotz allem. Dafür sind die, die lesen, spendabler, wie die Umfrage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zeigt: Die Zahl der Buchkäufer stieg dagegen im genannten Zeitraum laut der repräsentativen Studie leicht von 57 auf 59 Prozent. Allerdings gehen die jungen kaum noch in ein Offline-Geschäft: Der Anteil der Käufer im Internet (ohne Schul- und Fachbücher) wuchs seit 2008 von 19 auf 32 Prozent - darunter sind vor allem Jüngere. Dies gehe jedoch nur zum kleinen Teil auf Kosten des stationären Buchhandels, heißt es in der Studie, für die 10.000 Menschen befragt wurden. Betroffen seien vor allem Kaufhäuser und andere Buch-Nebenmärkte. Bücher-Lesen ist übrigens eher eine Domäne der Frauen: 63 Prozent haben im vergangenen Jahr mindestens ein Buch gekauft, aber nur 54 Prozent der Männer.

Das sind doch einmal Werte, die froh stimmen können. Denn sieben Jahre sind eine verdammt lange Zeit, wenn man bedenkt, was für technologische Veränderungen in ihnen stattgefunden haben: Von Smartphones über den E-Reader, sie alle haben das gute alte Buch nicht abschaffen können. Zumindest vorerst.