Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der alle drei Jahre wiederkehrende Bericht der Pensionskommission gibt Entwarnung bis 2028. Dass ausgerechnet diesmal keinerlei Empfehlungen mitgeliefert wurden, dürfte wohl eher der derzeit mühsamen Regierungsbildung geschuldet sein als dem Umstand, dass die Experten keinen unmittelbaren Handlungsbedarf sehen. Tatsächlich scheinen die ersten Schrauben einmal angezogen zu sein. Aber zurücklehnen ob dieses einigermaßen beruhigenden Berichts für die kommenden 15 Jahre darf sich die Regierung nicht. Schließlich steigt das Pensionsantrittsalter im Schneckentempo an: Bis 2030 soll es sich bei den Männern von 59,4 im Jahr 2012 auf 61 Jahre erhöhen, bei Frauen von 57,4 auf 60. Das gesetzliche Pensionsantrittsalter von 65 Jahren, das ab 2034 auch für Frauen gilt, wird nicht einmal bis 2060 erreicht. Der Hauptgrund dafür ist bei den Invaliditätspensionen zu suchen. Im Vorjahr gingen 27.000 Menschen in Invaliditätspension - 30 Prozent (Männer) bis 50 Prozent (Frauen) davon wegen psychischer Krankheiten. Auch unter der Annahme, dass nicht jede psychische Erkrankung exakt nachgewiesen werden kann, zeigt diese Zahl doch sehr deutlich, dass der Druck am Arbeitsmarkt enorm hoch ist. Arbeitszeitmodelle, die für Arbeitnehmer ab 55 eine Entschleunigung bringen, sind notwendig. Das allein wird aber nicht reichen: Die Regierung muss jetzt aktiv werden, damit die Pension auch in 30 und mehr Jahren noch eine Existenzgrundlage bietet: Die Erhöhung des Antrittsalters in einem Jahr um einen Monat ist viel zu wenig. Das muss schneller gehen - wenn es sein muss auch mit Pönalen.