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Das neue Gesicht der "ZiB 3"

Von Manfred A. Schmid

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Bevor er zum ORF-Fernsehen wechselte, war Dieter Bornemann im Hörfunk bei den Ö1-Journal-Sendungen tätig. Als TV-Reporter vor Ort schien er sich dann zunächst nicht gerade wohl zu fühlen: Der Platz vor der Kamera ist offenbar doch grundlegend anders als der hinter einem Mikrofon. Diese Erfahrung teilte er damals wohl mit seinem Kollegen Robert Wiesner, der inzwischen ja ganz von der "Front" abgezogen wurde und nunmehr im Hintergrund - als Gestalter von Beiträgen u. a. - zum Einsatz kommt.

In seiner nunmehrigen Rolle als Präsentator der mitternächtlichen "ZiB 3" allerdings gewinnt Bornemann zunehmend an Profil. Zwar erinnert der Mann mit den Punktaugen, wenn er sein Publikum mit einem irgendwie meist trotzig herausgestoßenen "Guten Abend" begrüßt, manchmal noch an einen etwas altklugen Oberschüler, das ändert aber nichts daran, dass man ihm mit wachsendem Interesse und gerne zuhört. Und durch die Brillengläser blitzt immer wieder ein leiser, geradezu spitzbübischer Humor durch. Dieter Bornemann, so hat es den Anschein, nimmt zwar die Nachrichten ebenso ernst wie seine Zuseherschaft, aber zur Welt pflegt er wohl ein grundsätzlich alles hinterfragendes und auf eventuelle Doppelbödigkeiten abklopfendes Verhältnis: Als ob er uns sagen wollte: So ist zwar die Welt, wie sie sich heute den Meldungen nach präsentiert, aber sie könnte durchaus auch ganz anders sein. Und daher läuft Bornemann meist dann zu seiner besten Form auf, wenn er am Schluss der ernsten Meldungen zum Tag noch eine kleine, abseitige, hintersinnige oder skurrile Geschichte liefern kann.