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Das Problem mit der Dreifaltigkeit

Von Christoph Rella

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Der durchschnittliche sportaffine Österreicher kommt ja, wenn es darum geht, beim Sport auf dem Laufenden zu bleiben, im Grunde mit der Heiligen Dreifaltigkeit aus Fußball, Skifahren und Formel 1 ganz gut aus. Die Medien machen es einem auch leicht, dominieren doch auch hier gewöhnlich David Alaba, Marcel Hirscher und Niki Laudas Kapperl die heimischen Titelseiten. Ob die dargestellten Protagonisten ihren Job jetzt gut machen oder nicht, spielt da eher eine untergeordnete Rolle. Das Motto lautet: Gewinnen wir was, flippt die Nation - wie zuletzt die erfolgreiche Qualifikation für die Fußball-EM in Frankreich gezeigt hat - völlig aus. Kassieren wir aber eine Niederlage, will jeder schon gewusst haben, dass die Alpenrepublik eh keine so große Sportmacht ist.

Nun, so ganz gerecht ist dieses Bild freilich nicht, bringen doch Österreichs Athleten auch abseits von Rasen und Piste tolle Erfolge. Ob im Tennis, beim Segeln oder wie zuletzt in den US-Eishockey- und Basketball-Ligen. Dass dort mit NHL-Profi Michael Grabner (New York Rangers) und NBA-Newcomer Jakob Pöltl (Toronto Raptors) gleich zwei Österreicher den Einzug ins Conference-Finale um zwei wichtigte US-Trophäen, Stanley Cup und NBA-Finals, verfehlt haben, mag vielleicht nicht jeder mitbekommen haben, einen Grund zum Stolzsein sollte man aber doch haben. Immerhin zählen Amerikas Ligen zu den härtesten Pflastern der Welt. Ob eine Leistung gut ist, lässt sich nicht mit Berichterstattung oder Themenhoheit am Stammtisch messen, sondern allein an den Umständen, unter welchen sie erbracht wurde. So gesehen sind wir sicher eine Sportmacht.