Wer in der Euro-Zone seine Geldscheine verbrennen, seine Münzen platt drücken oder sein Geld sonst wie zerstören will, soll das auch tun dürfen. Das empfiehlt die EU-Kommission zumindest den 16 Euro-Ländern. Hochoffiziell zusammen mit weiteren Regelungen, die den Euro als verlässliches Zahlungsmittel im Alltag stärken sollen.
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Denn nicht alle Euro-Einheiten erfreuen sich gleich großer Beliebtheit. Einige Staaten etwa haben die Fünf-Cent-Münze zur kleinsten Bargeldeinheit erklärt und die kleineren Münzen damit quasi abgeschafft. Zudem weigern sich viele Händler, größere Scheine anzunehmen. Was diese ebenfalls unbrauchbar macht. Denn der Einsatz von an sich wertlosem Papier als Zahlungsmittel funktioniert nur dann, wenn sich alle Beteiligten an die Abmachungen halten, welche Farbe welchen realen Güter-Wert besitzt.
Das Verbot der Zerstörung von Geld ist zwar de facto totes Recht, gilt jedoch in einigen Euro-Ländern weiterhin. Doch die Kommission wäre nicht Kommission, hätte sie nicht auch Details zu diesem Recht auf Zerstörung ausgearbeitet. Die Rede ist dezidiert von Einzelpersonen und kleinen Mengen. Die Finanzmanager, die Geld zuletzt im großen Stil vernichtet haben, haben da scheinbar etwas missverstanden. Virtuelles Geld in großen Mengen ist nach wie vor nicht zur Zerstörung freigegeben. Außerdem sollte es sich ausdrücklich um eigene Cents und Euros handeln.