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Das Rennen um das Weiße Haus im November verspricht Spannung

Von Rainer Mayerhofer

Analysen

Wer immer am 4. November zum Nachfolger von George W. Bush und damit zum 44. US-Präsidenten gewählt wird: Er oder sie wird ein Novum darstellen.


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Noch vor dem mit Spannung erwarteten Super Tuesday am 5. Februar haben die Vorwahlen in Florida schon eine wesentliche Weichenstellung gebracht. Bei den Republikanern ist John McCain die Kandidatur kaum mehr zu nehmen. Sollte er die Wahl gewinnen, wäre er bei seinem Amtsantritt mit 72 Jahren der älteste Präsident, den die USA je hatten. Der bisherige Rekordhalter Ronald Reagan war 70, als er 1981 ins Weiße Haus einzog.

Am kommenden Dienstag muss McCain nur noch seinen parteiinternen Rivalen Mitt Romney im Auge behalten, der sich von allen republikanischen Kandidaten bisher am zweitbesten geschlagen hat. Auch Romney wäre als neuer Mann im Weißen Haus als erster Mormone ein Novum.

Noch ausgeprägter sind die Neuerungsmerkmale allerdings bei den Demokraten. Nach dem Ausscheiden von John Edwards kann man mit ziemlicher Gewissheit sagen, dass sich der demokratische Bewerber um das Präsidentenamt in einem Merkmal von all jenen unterscheidet, die bisher an der Spitze der USA gestanden sind. Es wird auf keinen Fall ein Mann weißer Hautfarbe sein.

Sollte Hillary Clinton das Rennen machen und Ende August am Parteitag der Demokraten in Denver zum demokratischen Kandidaten nominiert werden, hätte damit erstmals eine Frau reelle Chancen, in die bisherige Männerdomäne einzubrechen. Ihr einzig verbliebener ernsthafter Gegenkandidat im Lager der Demokraten, Barack Obama, wiederum wäre der erste Farbige an der Spitze des mächtigsten Landes der Welt.

Spannend wird jetzt nur noch die Kür der Vizepräsidentschaftskandidaten. Bei den Republikanern könnte Rudy Giuliani als Running Mate McCains eine politische Wiederauferstehung erleben. Giulianis Wahlempfehlung für den Sieger von Florida könnte in diese Richtung deuten. Dagegen spricht aber das mäßige Abschneiden des Ex-Bürgermeisters von New York bei den bisherigen Vorwahlen.

Bei den Demokraten hingegen könnte der zweite Mann im Team der gleiche sein wie schon vor vier Jahren. Hillary Clinton soll dem Vernehmen nach John Edwards einen wichtigen Posten in Aussicht gestellt haben, wenn er in den nächsten Wochen neutral bleibt und Barack Obama hat Edwards nach dessen Abtreten in höchsten Tönen gelobt. Seite 8