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Das "rote" Wien

Von Nina Flori

Politik

Van der Bellen gewinnt in Wien, Hofer ist auf Platz zwei, | SPÖ-Kandidat Hundstorfer gewinnt keinen einzigen Bezirk.


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Wien. 39,59 Prozent der Stimmen hat die SPÖ bei der Wien-Wahl im Herbst 2015 eingefahren, der rote Präsidentschaftskandidat und Wiener Rudolf Hundstorfer schaffte es bei der Wahl am Sonntag jedoch gerade auf 12,31 Prozent der Stimmen.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigte sich bei der Verkündung des Wahlergebnisses tief betroffen. Angesichts der Dramatik sei es schwer, keine deftige Wortwahl zu finden. Das Ergebnis zeige "ein hohes Maß an Verdrossenheit", so Häupl. Dass Hundstorfer deutlich weniger Stimmen erreichte als die SPÖ damals in Wien, führt er darauf zurück, dass sich viele SPÖ-Wähler für Alexander Van der Bellen entschieden hätten.

In Wien zeige sich allerdings, dass FPÖ-Kandidat Norbert Hofer mit 28 Prozent nicht besser abgeschnitten habe als die FPÖ bei der Wiener Landtagswahl im Herbst.

"Ich halte nichts von Schuldzuweisungen. Die Wahl ist eine Systemkritik gewesen", so Häupl. Es gelte nun in gebotener Ruhe eine Strategie zu entwickeln, damit Strache bei der nächsten Nationalratswahl nicht in das Bundeskanzleramt einziehe.

Hundstorfers bestes Ergebnis: 16,61 Prozent in Favoriten

Keinen einzigen Wiener Gemeindebezirk konnte Hundstorfer für sich gewinnen. Am besten hat er mit 16,61 Prozent in Favoriten abgeschnitten. Gewonnen hat dort allerdings der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer mit 38,5 Prozent der Stimmen. Bei der Gemeinderatswahl im Herbst des vergangenen Jahres stimmten in der roten Hochburg 41,39 Prozent für die SPÖ. Am schlechtesten hat Hundstorfer in der Josefstadt abgeschnitten. Dort hat er 6,68 Prozent der Stimmen erhalten. 47,49 Prozent der Wähler haben sich dort für Alexander Van der Bellen entschieden.

Der grüne Professor konnte ganz Wien für sich gewinnen. 31,96 Prozent der Wähler - und damit die Mehrheit - haben sich für ihn entschieden. Dass er nun in die Stichwahl am 22. Mai gegen Norbert Hofer einzieht, verdankt er den Wienern.

In Floridsdorf und Donaustadt, Simmering, Favoriten, Liesing und Meidling hat jedoch FPÖ-Kandidat Hofer gesiegt. Ein starker Trend in Richtung Blau macht sich bemerkbar: Bei der Wien-Wahl holten die Freiheitlichen nur in Simmering die Mehrheit der Stimmen.