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Das Schicksal jeder Serie

Von Nina Flori

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Sechs Folgen der aktuellen und dritten Staffel der viel gepriesenen, deutschen Ärzte-Serie "Doctors Diary" sind nun in ORF 1 schon über den Bildschirm geflimmert. Und natürlich hofft Dr. Gretchen Haase auch in der aktuellen Staffel weiterhin auf ein Liebes-Happy-End mit ihrem beziehungsunfähigen Chirurgen-Kollegen Dr. Marc Meier. Nachdem ihr scheinbar reicher Kurzzeit-Gemahl Alexis von Buren von einer hochschwangeren Polizistin als Betrüger entlarvt wurde - tatsächlich heißt er Frank Mufke - wäre der Weg nun ja eigentlich frei. Aber zwei Folgen stehen bis zum Ende der dritten Staffel noch aus.


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Und wie das so ist bei TV-Serien, kann die vom Zuseher ersehnte Liebesreunion ja immer erst ganz am Schluss erfolgen. In der Zwischenzeit musste daher im Elisabeth-Spital eine Viren-Epidemie verhindert, eine medizinische Versuchsreihe an Kindern unterbunden und ein fälschlicherweise für hirntot gehaltener Patient vor einer bevorstehenden Herztransplantation gerettet werden - inklusive verrückter, mit einem Ast vor dem Krankenhausbett wedelnder Schamanin. Auch Leichen wurden schon in Kofferräumen versteckt und anschließend in der Pathologie unauffällig entsorgt. Was bleibt nun noch übrig aus dem klassischen Ideen-Pot für Serien? Ein ausgewachsener Gedächtnisverlust? Alexis von Buren hatte in der zweiten Staffel mit einer kleinen Amnesie zu kämpfen. Immerhin die Hauptdarsteller blieben bisher verschont.

Es ist wohl das Schicksal einer jeden Serie, mit der Zeit immer schräger und dümmer zu werden - glaubwürdige Handlungsstränge sind schließlich schnell verbraucht. Die Produzenten setzen wohl darauf, den Zuseher bis dahin schon in ihren Bann gezogen zu haben. Und oft funktioniert das ja auch.