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Das Sexleben der Semmeln

Von Christina Böck

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Es gibt ja so ganz persönliche Essensrituale: Manchen schmecken die Erbsen nur, wenn sie im rechten Winkel angeordnet sind. Andere schwören zum Beispiel darauf, ihre Nudeln, hergeschnitten, aus dem Suppenteller mit dem Löffel zu essen. Wahrscheinlich, weil das an die Zeiten erinnert, als man das Zeug noch munter aus dem Kindersitz auf den Boden schaufeln konnte und dann nicht selbst wegputzen musste.

So etwas zielt zugegebenermaßen auf ein ziemlich subjektives Wohlbefinden. Mit objektiven Beobachtungen darüber, wie äußere Gegebenheiten den Essgenuss beeinflussen, beschäftigen sich aber tatsächlich wissenschaftliche Studien. Erst vor kurzem erfuhr man so, dass Kakao aus orangefarbenen Tassen am besten schmeckt. Nun haben Forscher weitere Entdeckungen gemacht: Wer abnehmen will, sollte von roten Tellern essen, und wenn das Erdbeerjoghurt schmecken soll - besser nicht von einem schwarzen Löffel essen, sondern von einem farblich ähnlichen, also rosa. Wer glaubt, er tut sich etwas Gutes, indem er das Joghurt mit Großmutters Silberbesteck löffelt, der irrt: Ausgerechnet mit einem Plastiklöffel erschien das Joghurt den Testpersonen hochwertiger.

Ausgesprochen interessant. Aber die Fragen, die unter den Nägeln brennen, sind wieder nicht beantwortet: Was bedeutet es, wenn man lieber das Unterteil von der aufgeschnittenen Semmel zuerst isst? Und hat es vielleicht doch eine sexuelle Konnotation, wenn man das teigige Innenleben einer Semmel herausfitzelt? Was man objektiv aber sicher sagen kann: Auch eine ausgehöhlte Semmel hilft beim Abnehmen.