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ORF-Sportchef Elmar Oberhauser fuhr wieder einmal mit schwergewichtigen Geschützen auf: "Das enorm große Interesse der Österreicher an den WM-Qualifikationsspielen zeigt, wie wichtig es war, die ORF-Übertragungsrechte für die WM 2006 zu erwerben, und wie der Fußball von der langjährigen Kooperation zwischen ÖFB und ORF profitiert. Der gestrige Abend unterstreicht, welche tollen Zuschauerzahlen zu erreichen sind, wenn Fußball im ORF gezeigt wird." Die Quoten geben ihm Recht. Umso lustiger war daher das Kabarett um die öffentliche Kritik von Teamchef Hans Krankl an Oberhauser und Sport-Reporter Hans Huber. ÖFB-Präsident Friedrich Stickler muss es den Magen zusammengekrampft haben. Beim Heurigen tranken Hansi & Elmar auf ihre neue Freundschaft. Ein Kasperltheater.
Der ORF scheint auf Zeit zu spielen, weil er keinen guten Verlierer gibt. Premiere hat ihm im Sommer die Rechte für die heimische Bundesliga abgeluchst. Für den ORF, seit Jahrzehnten auf dem Fernsehmarkt in Österreich monopolistischer Alleinherrscher ohne Opposition, eine ungewohnte Situation. Man spielt aktuell die beleidigte Leberwurst. Denn im Handel um die Zweitrechte an der Bundesliga verzichtet der ORF auf Kurzberichte der Spiele über 90 Sekunden. Premiere-Chef Kofler sieht darin eine reine Schmoll-Reaktion. Der ORF sollte sich einmal an seinen Programmauftrag erinnern und zur Vernunft kommen.