Internet, Röntgenbilder und Menüauswahl direkt am Krankenbett. | Reibungsloser Betrieb mittels Hochleistungsnetzwerks. | Wien. Elektronische Patientendaten, Informationen über bevorstehende Behandlungen und Operationen, Internet und Essensbestellung direkt via Monitor am Krankenbett. So könnte das Krankenhaus der Zukunft aussehen.
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Im St. Olavs Hospital im norwegischen Trondheim, das sich das Ziel gesetzt hat, das modernste Spital der Welt zu werden, ist dies bereits zur Realität geworden. Und vieles mehr: Radio, Fernseher, Telefon oder Computerspiele - neben unterschiedlichen Unterhaltungsfunktionen für große und kleine Patienten stellen die an den Betten angebrachten Terminals auch dem Krankenhauspersonal wichtige Daten und klinische Anwendungen zum direkten Abruf bereit.
Zudem können medizinische Geräte via Pager lokalisiert und wesentlich effizienter zugewiesen werden. Ärzte haben mit einer Security-Karte direkt am Bett Zugang zu Röntgenbildern oder Befunden.
Im Notfall wird ein Alarm nicht mehr an einen individuellen Pager gesendet, sondern erreicht automatisch jenen Arzt, der sich in nächster Nähe des Patienten befindet.
Bei der Anwendung "Schwestern-Ruf" erhalten Krankenschwestern und Pfleger Informationen über den Zustand der Patienten, egal an welchem Ort sie sich gerade befinden. Auch können Stehzeiten von Trägern, die für den Transport von Patienten zuständig sind, wesentlich verkürzt werden.
Auch Ältere kommen gut damit zurecht
Das Projekt Trondheim zeigt, dass auch ältere Menschen mit dem System gut zurecht kommen, berichtete Manfred Moser, Manager Services Healthcare bei Hewlett Packard Österreich am Donnerstag gegenüber der "Wiener Zeitung". "Manche Patienten nutzen den Spitalsaufenthalt sogar, um sich endlich mit dem Thema Internet auseinander zu setzen." Ein Hochleistungsnetzwerk sorgt dafür, dass das "digitale Krankenhaus" funktioniert. Relevante Daten sollten im Notfall jederzeit und sofort zum Abruf bereit stehen.
Das St. Olavs Hospital ist der Prototyp eines spitalsinternen Konzepts, das von den IT-Unternehmen HP, Cardiac und Cisco auf einer Vernetzung der gesamten Kommunikationsinfrastruktur und Kommunikationskanäle im Krankenhaus beruht. Das Projekt bringt Kostensenkungen, Effizienzsteigerungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Patientenversorgung im stationären Bereich. Und: Die Mitarbeiter auf den Stationen können sich wieder ihren eigentlichen Aufgaben widmen - nämlich der Patientenbetreuung und nicht der Verwaltung, erklärt Moser. Für die Patienten selbst verbessert sich damit die Qualität bei Pflege und Service.
Schrittweise wird seit dem Projektstart im Jahr 2002 die Infrastruktur in Trondheim realisiert. Auch das Nye Ahus Hospital in Oslo hat sich bereits für die Gesamtlösung entschieden, berichtet Moser.
HP bemüht sich um Markteinführung
In alten Spitälern kann die Lösung ebenso integriert werden, da die vorhandene Infrastruktur zumeist vom neuen System übernommen werden kann. Derzeit bemüht sich HP um eine Markteinführung in Österreich und wird sich an die Krankenhausleitungen wenden. Zu den Kunden von HP im österreichischen Gesundheitswesen gehören unter anderem die oberösterreichische Gesundheits- und Spitals AG, der Wiener Krankenanstaltenverbund, die Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft sowie die Kärntner Mobilen Gesundheitsdienste.