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Das städtische Stadtfernsehen

Von Bernhard Baumgartner

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Das Wiener Kabel-Stadtfernsehen W24 soll ausgebaut werden und mit einem neuen Team rund um den neuen Chefredakteur Kurt Raunjak auch um journalistisch orientierte Informationssendungen für Wien erweitert werden. Das sind gute Nachrichten, denn in Österreich ist jedes neue Medium, das zur Vielfalt der noch immer durch die Marktmacht weniger dominierten Auswahl beiträgt, ein Gewinn. Dass der Sender der Wien-Holding und damit indirekt der Stadt Wien gehört, kann noch kein Argument sein, dass gegen objektive Nachrichten auf diesem Sender spricht. Worauf es ankommt, ist, dass dort Journalisten arbeiten, deren Unabhängigkeit garantiert ist und die auch keine Schere im Kopf entwickeln, wenn es um Themenwahl geht. Schließlich steht ja auch die weltweit in Sachen Unabhängigkeit und Qualität als mustergültig gepriesene BBC zur Gänze im Staatsbesitz. Leider ist die Idee des privaten Ballungsraum-TV in Österreich bisher weitgehend gescheitert. Das Wiener Puls-TV ist längst ein erfolgreicher bundesweiter Mainstream-Sender, aus dem glücklosen Salzburg-TV ging mit einem völlig neuen Konzept das zu Recht viel gelobte Servus TV hervor. Damit bleibt die Lücke des guten, bissigen Lokal-TV, das sehr nahe am Seher dran ist, weiter bestehen. Ob W24 nun darin reüssieren kann, bleibt abzuwarten. Das wird auch davon abhängen, welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Dass das Konzept an sich funktioniert, sieht man in Deutschland. Obwohl dort manche Ballungsräume so groß sind wie bei uns das halbe Land.