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Das Team als Erfolgsbringer

Von Simon Rosner

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Es ist schon lange her, dass die Nationalmannschaft nicht nur eine Hoffnung war. Im Herbst 1997 hat sich das Team zum bisher letzten Mal für ein großes Turnier qualifiziert, es war die Weltmeisterschaft in Frankreich. Nun ist es nicht so, dass der österreichische Fußball seit jener Zeit völlig darnieder liegen würde. Sturm Graz hat die Vorrunde in der Champions League gewonnen, der GAK an der Anfield Road gegen Liverpool, die Austria war im Viertelfinale des Uefa-Cups, Salzburg hat zweimal die Gruppenphase der Europa League überstanden und Rapid zweimal Aston Villa aus dem Bewerb geschmissen.

Doch all das waren Erfolge der Vereine, während sich das Nationalteam von einer erfolgreichen Qualifikation immer weiter entfernt hat. Die Triumphe auf Klubebene waren zum Teil kreditfinanziert und führten in Konkurse, die Erfolge von Austria und Salzburg wurden durch finanzkräftige Gönner unterstützt, doch auch dieses Modell ist kein zukunftsträchtiges.

Die Entwicklungen in den vergangenen drei Jahren lassen die Vermutung zu, dass in Zukunft wieder die Nationalmannschaft eher als die Vereine für die Erfolge im österreichischen Fußball sorgen wird. Die Liga ist gerade dabei, sich als Sprungbrett für internationale Karrieren zu etablieren. Das ist gut für das Nationalteam, aber schlecht für die Liga, die ihre besten Akteure verliert. Und dass Salzburg einmal, wie geplant, in der Champions League groß mitmischen wird, glauben wohl nicht einmal mehr die Salzburger selbst. Man wird sich mit weniger zufriedengeben müssen, es wird magere Jahre geben, bis die nächsten Talente reifen, die aber dann gleich wieder gehen werden. Die vielen Legionäre aber geben der Nationalelf nun die Chance, der Erfolgsbringer im österreichischen Fußball zu sein.