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Das Theater um die Regie der Oper

Von Judith Schmitzberger

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Nach Daniel Kehlmanns aufsehenerregender Festspiel-Eröffnungsrede zum Thema Regietheater im Vorjahr geht es diesen Sommer recht ruhig zu, was Debatten um szenische Gestaltung betrifft. Der junge Schriftsteller hatte 2010 ein aufgebrachtes Loblied auf die Tradition gesungen und damit eine Diskussion darüber neu entfacht, was Regie darf und was eben nicht. Vor allem in der Oper ein Thema, das schon so manches Publikum in zwei beinahe feindliche Lager gespalten hat.


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Sogar in Wien, einer Stadt mit mindestens einem gut gehüteten Opernmuseum, führt das Thema Opernregie zu einer regen Opern-Völkerwanderung ins benachbarte Bratislava. Dort könne man Oper noch so sehen, "wie es der Komponist und der Librettist gemeint haben". Was auch immer das genau sein mag. Denn dass Komponist und Librettist auch das Publikum ihrer Zeit gemeint haben, steht auf einem anderen Blatt.

Es gehe sowieso nur um die Musik, brechen manche jede Diskussion ab. Wenn dem so wäre, könnten wir ja nur noch konzertante Aufführungen ansetzen und die Debatte wäre ein für alle Mal erledigt.

Aufgeschlossene Opernliebhaber sind sich sowieso einig. Es gibt nur zwei Kategorien von Opernregie: gute und schlechte. Bei der guten erfreut man sich an zeitlosen oder neuen Einsichten. Und bei der schlechten hat man immer noch die Musik.