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Wer kennt sie noch, die legendäre ORF-Sendung "Wer will mich?"? Fast 20 Jahre lang führte Edith Klinger im adretten Dirndl durch knapp 800 Sendungen der beliebten Tiershow, erklärte den richtigen Umgang mit den Vierbeinern und suchte für zahlreiche herrenlose Tiere ein neues, liebevolles Zuhause. Heute ist das anders. Längst dominiert eine neue Generation von Tiershows die TV-Welt. Tiere suchen via Fernsehen kein Zuhause mehr - sie sollen die Zuschauer unterhalten. Dienstagabend reihte sich eine weitere dieser Shows, in den Hauptabend ein. Hunde-Allrounder Martin Rütter präsentierte gemeinsam mit Jochen Schropp "die tierischen Zehn" auf VOX. Angepriesen als "eine tolle Show für alle Tierfreunde", gab es neben den verpflichtenden Einspielfilmen auch reichlich Tipps, die das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier zu einem noch schöneren machen sollen. In der ersten Show wurden die zehn größten Missverständnisse zwischen Tier und Mensch erläutert und Thesen wie "Katzen haben laut Volksmund sieben Leben" widerlegt. Als ob die TV-Welt darauf gewartet hätte. Im Studio waren selbstverständlich auch zwei halbwegs prominente Tierbesitzer, die ihre Meinung kundtun durften. Es war wahrlich keine weltverändernde Show, bei all den "hundsmiserablen" Hauptabendsendungen aber ganz in Ordnung. Martin Rütter sollte jedoch aufpassen, dass ihn nicht das gleiche Schicksal vieler anderer TV-Stars ereilt, die ob ihrer medialen Dauerpräsenz irgendwann nur noch langweilen. Es wäre schade um ihn.