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Die Zuckungen werden schon weniger. Sie sind nicht die Folge der Klimaanlage und etwaigen Nervenentzündungen von eben dieser. Es sind viel mehr die Entzugserscheinungen, die allmählich nachlassen. Seit knapp einer Woche wird keine Europameisterschaft mehr gespielt, das macht sich bei vielen halt dann auch körperlich bemerkbar. Keine überraschenden Italiener mehr, keine hadernden Deutschen, keine spanischen Balltänzer und auch keine laut aufschreienden - meist betrunkenen - Nachbarn.
Aber die jähe abendliche TV-Sportleere hat auch eine gute Seite: Viktor "Gernots Verlängerung" im ORF hat keine Verlängerung mehr erfahren. Schluss, aus, Abpfiff. Ein breites Grinsen allein macht noch keine Sendung - doch das sei nur nebenbei erwähnt.
Also was bleibt nun übrig im Pantoffelkino? Etwa auf VOX ein Detektivinnen-Abend, der während der EM noch als Kontrastprogramm für weibliche Zuschauer angepriesen wurde. Jetzt ist es halt einfach der Serien-Mittwoch mit "Rizzoli & Isles", "The Closer" und "Crossing Jordan". Für Serien-Junkies gar nicht so schlecht. Nach wenigen Minuten verbalen Schlagabtauschs zwischen der bodenständigen Bostoner Polizistin der Mordkommission Jane Rizzoli und der gebildeten Gerichtsmedizinerin Maura Isles - US-Kritiker entdeckten unverständlicherweise einen lesbischen Subtext - fällt das vernichtende Votum jedes TV-Abends: Wiederholung! Das enttäuschende Dacapo über "The Closer" zu erfahren, hat dann das Sandmännchen verhindert.