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Immer noch debattiert die Fußballwelt inbrünstig über den wohl kuriosesten Treffer der Saison. Denn das 1:0 im deutschen Abstiegsduell zwischen Mainz und Freiburg (Endstand 2:0) fiel am Montagabend gut sieben Minuten nach Abpfiff der ersten Spielhälfte. Und doch noch in dieser. Aber eigentlich in der Pause, in welche der Referee die 22 Akteure bereits geschickt hatte. Klingt alles kompliziert, dank Videobeweis ist aber alles in Ordnung und rechtlich natürlich voll gedeckt, wie uns die deutschen Liga- und Schiri-Verantwortlichen weismachen wollen. Denn das vermeintliche Hands eines Freiburgers brauchte halt seine Zeit, um via Monitor aufgeklärt zu werden, weshalb die Spieler zum Strafstoß wieder aus der Kabine retour kommen mussten. Und ein Halbzeitpfiff unterbricht das Spiel nur und beendet es nicht (wie der Schlusspfiff), wurde eilig dazuerklärt. Aber wer weiß das schon so genau, denn seit die Wahrheit nicht mehr auf dem Platz (sondern in irgendeiner Zentrale mit vielen Bildschirmen) liegt, gibt es vielleicht auch hierzu mehrere Meinungen. Fakt ist, dass die fortgesetzte Pannenserie mit dem Videoreferee in Deutschland die Schiris arg ramponiert hat, anstatt sie gegenüber Fehlentscheidungen zu immunisieren. Und leider haben sie da auch Mitschuld. Denn im Taumel um den Mainzer Pausenelfer wurde fast übersehen, dass dieser gar nicht zwingend zu geben war. Denn wenn ein Spieler aus zwei Metern den Ball scharf an die Hand bekommt, ist eine Absicht - und bei Fifa-Regel Nummer zwölf geht es einzig darum - schwerlich zu unterstellen. Da aber der Videobeweis eigentlich nur bei "eindeutigen Fehlentscheidungen" anzuwenden wäre, hätte man bei gesundem Hausverstand gar nicht erst dieses Chaos heraufbeschwören müssen. So gibt es zu Recht ein Tor - und einen Tor des Jahres.