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Das wirklich Gemeine an der Vogelgrippe

Von Wolfgang Sablatnig

Analysen

"Neue Dimension" der Hühnerpest. | Jetzt hat die Vogelgrippe Österreich erreicht. Zu erwarten war dies spätestens seit dem Auftauchen des ersten an H5N1 verendeten Schwans nur wenige Kilometer südlich der Landesgrenze in Slowenien.


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Die Vogelgrippe hat eben eine "neue Dimension" erreicht, so der Vorsitzende des Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation WHO, Klaus Stöhr. Wegen der Übertragung des Virus auf Wildvögel könne der Mensch keine Maßnahmen mehr gegen die Verbreitung des Virus setzen. Schwäne oder Wildenten lassen sich von Reise- und Einfuhrbeschränkungen nicht beeindrucken. Der UNO-Experte lässt auch keine Hoffnung auf baldige Entwarnung aufkommen.

Panik ist dennoch nicht angesagt, schon gar nicht in Europa. Das Virus springt zwar vom Tier bereits auf den Menschen über. In Europa leben aber nur wenige Bauern so eng mit und bei ihren Hühnern, dass eine Ansteckung wahrscheinlich wäre. Und eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher ausgeblieben.

Wirklich gemein sind denn auch weniger die medizinischen Folgen der Hühnerpest. Schlimmer wäre allgemeine Panik. Ansätze dafür gibt es. EU-Währungskommissar Joaquin Almunia und Finanzminister Karl-Heinz Grasser haben die Vogelgrippe neben dem hohen Ölpreis als zweite Gefahr für das europäische Wirtschaftswachstum beschrieben. Auch erste Meldungen über Buchungsrückgänge für die Türkei liegen bereits vor.