Wir sind weit davon entfernt, das Informationszeitalter hinter uns zu lassen. Wahrscheinlich sind wir gerade erst dabei, es in seiner ganzen Dimension zu erfassen. Mit allen Vor- und Nachteilen. Information ist neben der Droge Aufmerksamkeit nach wie vor eine der am höchsten gehandelten Währungen. Sei es in Form von persönlichen Daten, brisanten politischen oder gesellschaftlichen Neuigkeiten.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Aus dem früher zurückgelehnt formulierten und oft mit gelassenem Schweigen verbundenen "Wissen ist Macht" ist dabei längst ein Wettlauf mit und gegen die Zeit geworden. Im Zuge der Digitalisierung ist Information überall und für jedermann abrufbar. Wissen zu erlangen ist also längst nicht mehr alles. Wissen als Erster zu haben ist das neue Ziel. Und meist der einzige Weg, um in der Datenflut nicht unterzugehen. Vor allem im Journalismus. Als Quelle einer Meldung zitiert zu werden ist die harte Währung des Medienmarktes. "Speed kills" hat sich auch hier schon oft bewahrheitet.
Dass die neuen Medien nicht allein an dieser Entwicklung schuld sind, zeigte die Bekanntgabe des Medizin-Nobelpreisträgers diese Woche. Eine schwedische Tageszeitung posaunte den gut behüteten Namen bereits Stunden vor dem Komitee in die Welt. Aus dem Netz kann die Information nicht stammen. Die Preisträger werden nach wie vor handschriftlich ermittelt.