Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 2 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Daten sind das Gold des Informationszeitalters, heißt es. Doch dem Schutz dieses Vermögens scheinen weder die Unternehmen noch die Konsumenten wirklich großes Augenmerk zu widmen. Im Privatbereich ist 1234567 immer noch ein beliebtes Passwort, im E-Commerce werden ein mangelhaftes Impressum, falsche Cookie-Setzung oder die nicht DSGVO-gemäße Datenspeicherung als Kavaliersdelikt gesehen.
Getreu dem Motto "Wo kein Kläger, da kein Richter", scheint es, als würde man munter weiter dahinwurschteln, vom US-Online-Giganten bis zum Kleinunternehmen. Doch dann kam Max Schrems, und nun wurde ein bahnbrechendes Urteil gefällt: Die österreichische Datenschutzbehörde (DSB) entschied nach einer Beschwerde durch die NGO noyb, dass Google Analytics gegen die DSGVO verstößt.
Was zunächst vielleicht nicht wirklich relevant klingt, ist wahrlich eine Zäsur. Das Urteil betrifft alle heimischen und in weiterer Folge alle EU-Unternehmen, die Google Analytics implementiert haben, ist man bei noyb überzeugt. Die Quintessenz ist, dass EU-Unternehmen keine US-Cloud-Dienste mehr nutzen können. Strafen gibt es noch keine, auch keine abschließende Entscheidung, was nun zu tun ist. Der Aufschrei ist groß, doch das entsprechende Gesetz ist bereits vor eineinhalb Jahre beschlossen worden, es hat sich nur niemand daran gehalten. Nun ist es mehr als an der Zeit, dass das Gesetz auch durchgesetzt wird. Schade, dass es nicht ohne Klagen und jahrelanges Hinauszögern geht.