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Dauerredner im Vergleich

Von Gerald Schmickl

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Wem die österreichischen Ski-Reporter auf die Nerven gehen, der kann es ja einmal bei der deutschen Konkurrenz probieren. Ich denke, der Vergleich macht einen sicher - und den heimischen Kommentatoren gegenüber wieder gewogener. Wenn etwa bei der ARD Gerd Rubenbauer die alpinen Herrenbewerbe unter einer Lawine aus aufgeregt-forciertem Dauergequassel begräbt, sehnt man sich geradezu nach der vergleichsweise milden Berieselung eines Robert Seeger, vom Sprachwitz eines Armin Assinger ganz zu schweigen (wobei die Deutschen mit Markus Wasmeier wenigstens auch einen sympathisch-kompetenten Fachmann haben). Und im Zielraum steht für die ARD mit Waldemar Hartmann ein bullig-anschmeißerischer Hardcore-Bayer, gegen den der smarte Rainer Pariasek wie ein Wiener Charmebolzen wirkt.

Beim ORF fehlt halt leider die Abwechslung. Robert Seeger hat in dieser Saison alle bisherigen Männerrennen kommentiert - gewechselt haben nur (hoffentlich!) seine Norwegerpullis. Oliver Polzer hingegen durfte heuer überhaupt noch nie ran. Bei den Damenrennen gibt es immerhin mit Christian Nehiba und Heinz Prüller (der Rubenbauer in Sachen Dauerbeschallung freilich fast ausbremst) zwei Herren, die alternierend kommentieren. Warum eigentlich keine Frauen? Da ist wiederum die ARD voran, auch beim Fußball. Seit vergangenen Samstag wird die deutsche Bundesliga-"Sportschau" von Monica Lierhaus präsentiert, einer kundigen Dame, die sich höchst versiert in der Männerdomäne bewegt. Und beim ORF? Da käme man wahrscheinlich - wie bei fast jedem Sendeformat - auf Barbara Stöckl . . .