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Dayli braucht einen neuen Geldgeber

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
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Umbau verzögert sich: Erst 16 der 885 dayli-Filialen in Österreich wurden mit Bistro ausgestattet.
© dayli

Der Rückzug des bonitätsstarken Miteigentümers gilt als negatives Signal.


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Wien. Erneuter Rückschlag für den Schlecker-Nachfolger dayli: Die TAP 09 Beteiligungs GmbH von Gründer Rudolf Haberleitner hat den Hälfteanteil des Glücksspielkonzerns Novomatic überraschend zurückgekauft. Der Schritt wurde unternommen, "um weitere strategische Investoren an Bord zu holen und die Finanzierung des neuen Filialkonzeptes optimieren zu können", hieß es in knapp gehaltenen Aussendungen.

Dass ein Miteigentümer mit sehr guter Bonität über Nacht aus seiner Beteiligung aussteigt, wird in der Branche als negatives Signal für dayli gewertet. Details zu Gründen für den Rückzug blieben beide Unternehmen schuldig. Novomatic stelle das gewährte 10-Millionen-Euro-Darlehen an dayli nicht sofort fällig und bleibt als "reiner Finanzinvestor" beteiligt. dayli will nun in den nächsten Tagen bis Wochen einen neuen Investor präsentieren, sagt dayli-Geschäftsführer Peter Krammer.

Probleme mit Lieferanten

Die Handelskette muss ihre Lieferungen in bar bezahlen - Warenkreditversicherer wie Prisma und Coface versichern dayli noch immer nicht, weil noch kein endgültig abgesegneter Geschäftsbericht für 2012 vorliegt. In einem Brief wurden die Lieferanten nun um einen Zahlungsaufschub gebeten.

Bei der Gewerkschaft haben sich noch keine dayli-Mitarbeiter gemeldet: "Bis zur Minute wurden Löhne und Gehälter bezahlt", sagt Karl Proyer von der GPA-djp.

Durch die Geldprobleme verzögert sich der Filialumbau auf ein Nahversorger-Konzept mit Bistro. Bisher wurden 16 der 885 Standorte in Österreich umgestellt. Laut Plan sollten bis Mitte Mai 60 Filialen umgebaut werden. Haberleitner baute zudem auf die Sonntagsöffnung als Standbein. Dass die Lücke in der Gewerbeordnung geschlossen wurde, bedeute "für das Geschäftskonzept nichts Gutes", heißt es von dayli.