)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Von einer Rettung kann keine Rede sein, aber immerhin: Der insolvente FC Lustenau kann den Spielbetrieb in der Fußball-Erste-Liga bis Saisonende aufrechterhalten. Das glaubt zumindest Masseverwalter Klaus Grubhofer, nachdem alle ihren Beitrag geleistet haben: Dem Land können Belege vorgelegt werden, durch die die Ausschüttung von Strukturfördergeld ermöglicht wird, die Spieler verzichten "rührend", wie Grubhofer findet, auf Prämien, und die Bundesliga macht einen Bewerbssponsoren-Ersatzbetrag frei. Nun kann man sich natürlich die Frage stellen, wozu diese Mühe, um einen Dead Club Playing zu erhalten, der sich durch jahrelanges Misswirtschaften hervorgetan hat und dessen Schicksal eh besiegelt ist? Denn dass der FC, der es geschafft hat, Schulden von 850.000 Euro anzuhäufen, im Sommer von der Profibühne verschwindet, ist ausgemachte Sache. Cui bono also? Doch es gibt gute Gründe für die vorübergehende Erhaltung: Die Liga will verhindern, dass durch die ansonsten nötigen Strafverifizierungen der Wettbewerb verfälscht wird, der Klub hat die Chance, weiter Einnahmen zu erwirtschaften, die auch Gemeinde und Land nützen und zumindest eine - wenn auch minimale - Bedienung der Gläubigerinteressen ermöglichen. Die Lösung, die nun gefunden wurde, mag vielleicht nicht die beste sein. Sie ist aber wohl noch die am wenigsten schlechte.