Zum Hauptinhalt springen

Dem IS bleibt die Wüste

Von Michael Schmölzer

Politik

Terroristen verlieren ihre letzte große Bastion in Syrien.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wien. Mossul, Rakka und jetzt auch die irakisch-syrische Grenzmetropole Deir al-Sor: Der IS verliert seine Bastionen am laufenden Band und sieht sich mittlerweile auf ein vergleichsweise kleines Gebiet zusammengedrängt (siehe Grafik). Deir al-Sor ist am Freitag von der syrischen Armee erobert worden. Die Stadt ist schwer verwüstet, Minenräumkommandos sind damit beschäftigt, die Straßen wieder benutzbar zu machen.

Deir al-Sor war ab 2014 vom IS umzingelt und teilweise besetzt, 93.000 Zivilisten und einige syrische Einheiten mussten in der Stadt ausharren. Sie wurden bis zur Sprengung des Belagerungsrings durch syrische Bataillone, russische Kampfjets und iranische Söldner aus der Luft versorgt. 350.000 Zivilisten ergriffen vor den Gefechten die Flucht.

Jetzt wird der "Islamische Staat" von der syrischen Armee auf der einen und der irakischen auf der anderen Seite in die Zange genommen. Einer der wenigen Rückzugsorte ist die Gegend um Abu Kamal an der syrisch-irakischen Grenze, wo laut US-Quellen 1500 bewaffnete Islamisten bereit stehen. Andere IS-Kämpfer haben sich offenbar in die weitläufigen Wüstenregionen abgesetzt. Militärexperten äußern deshalb bereits die Befürchtung, dass sich der IS auf eine Hit-and-Run-Taktik verlegen könnte. Zum Arsenal des IS gehören zudem Anschläge in Europa und den USA, die durch lokal ansässige Fanatiker verübt werden.