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Demel-Patisserie bald in New York

Von Petra Medek

Wirtschaft

Die traditionsreiche Konditorei Demel wechselt den Besitzer: Die Raiffeisen Holding Niederösterreich -Wien gibt 100% der Geschäftsanteile an den börsenotierten Caterer Do&Co ab und erhält im Gegenzug Do&Co-Aktien. Über die Höhe des Kaufpreises wurde jedoch Stillschweigen vereinbart.


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Do&Co-Chef Attila Dogudan will der K.u.K.-Hofzuckerbäckerei zu internationalem Rang verhelfen und sie zur "Patisserie Nummer 1" machen, so Dogudan gestern in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Raiffeisen-Generaldirektor Erwin Hameseder. Die Marke Demel und die Unternehmenskultur solle unbedingt erhalten bleiben, versicherte der Do&Co-Chef. Auch an eine Verringerung des Mitarbeiterstandes sei nicht gedacht.

Die ersten Demel-Kaffeehäuser und Shops könnten schon im ersten Halbjahr 2002 in New York oder Berlin entstehen. Mit dem Demel am Kohlmarkt und dem Café Griensteidl am Michaelerplatz in der Wiener Innenstadt, das ebenfalls zum Unternehmen gehört, wurden im heurigen Jahr mit 114 Mitarbeitern rund 95 Mill. Schilling umgesetzt. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) hat sich in den vergangenen Jahren zwar deutlich gebessert, liegt 2001 aber immer noch bei geschätzten minus 6 bis 7 Mill. Schilling. Nach den Plänen von Dogudan soll das Unternehmen in drei Jahren den Turnaround geschafft haben. "Die Nationalmannschaft der Patisserie soll bald wieder hoch profitabel werden", so Dogudan.

Nicht in den Deal miteinbezogen ist das Haus am Kohlmarkt, in dem sich die Konditorei befindet. Es bleibt im Besitz der Raiffeisen-Tochter DZR-Immobilien und BeteiligungsGmbH. Kauf und Renovierung habe Raiffeisen in Summe rund 350 Mill. Schilling gekostet, sagte Hameseder. Für Demel habe es auch zahlreiche Interessenten aus Übersee und dem deutschsprachigen Raum gegeben. Mit Do&Co habe man für die weltweite Platzierung des Unternehmens aber einen österreichischen Partner mit dem notwendigen Know how gefunden, so Hameseder.

Um die strategische Partnerschaft zu untermauern, habe die Raiffeisen Holding in den vergangenen Monaten 5% der Do&Co-Aktien erworben.