Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Ob die gleichnamige SPO-Klubenquete die am 30. Mai statt findet schon dem neuen Bundeskanzler zugeschrieben werden kann, ist eine spannende Frage. Falls ja, dann scheint man bei der SPO wirklich gerade kräftig in die Hände zu spucken. Der doch etwas improvisierte Rahmen und die dürftige Sprecherliste lassen auch eher eine rasch zusammen gewürfelte Veranstaltung erahnen.
Der gute Wille ist zweifellos vorhanden und alles Lob auch an NR Hakel und PO Schieder fuer deren Engagement. Aber bei so einem zukunftsweisenden Thema haette ich mir da schon mehr kompetente Sprecher ueber Parteigrenzen hinaus gewuenscht. Ich sehe zum Beispiel keine Vertreter der Universitaeten, Bildungseinrichtungen, Handwerk, Gewerbe, des Patentwesens und der Forschungsfoerderungseinrichtungen.
Zwar ist die Austria Wirtschaftservice mit Ihrer Geschaeftsfuehrerin vertreten, es handelt sich dabei aber um eine der SPO nahe stehende Bank die noch die aus der Zeit des Marshall Planes stammende US Mittel zum Wiederaufbau Oesterreich's gewinnwirtschaftlich verwaltet. Was man auch zu hoeren bekommt, wenn man als Unterstuetzung suchender start-up Williger an deren Tueren klopft.
Ich finde es ja schon gut, dasz so eine Diskussion eingeleitet wird, vielleicht kann sich diese ja sogar noch ueber Parteigrenzen hinaus entwickeln. Der Oesterreichische Foerderwesendschungel aus Stadt, Land, Bund, EU, FFG, FFW usw. koennte meiner Meinung nach ein bischen ueberparteiliches Auslichten und Kompetenzuebertragung an Universitaeten gut gebrauchen. In ganz Oesterreich wurden zum Beispiel 2013 knapp 2300 Patentanmeldungen durchgefuehrt. Zum Vergleich, die University of California alleine kommt im selben Jahr auf etwa 1800 US Patentanmeldungen und erwirtschaftete in dem Jahr ueber 80 Millionen Dollar von Patenten.
Ja und da ist dann noch die Sache mit der leidigen oesterreichischen Buerokratie die man vielleicht bei der Gelegenheit auch ansprechen koennte. Wieder nur als Beispiel dazu wie es auch gehen koennte: eine Gesellschaft in den USA Gruenden kann fuer ein paar hundert Dollar innerhalb einer halben Stunde ueber's Internet groeszten Teils erledigt werden.
Oesterreich hat meiner Meinung nach in Punkto Lebensstandard und Lebensqualitaet die Nase sehr weit vorne im internationalen Vergleich. Aber ohne staendige Innovation wird sich der nicht halten lassen. Waere ich selber nicht schon ins Land der unbegrenzten Moeglichkeiten ausgewandert, dann wuerde ich da jetzt hin gehen zu der SPO Klubenquete. Aber es gibt sicher genug heimische Wagemutige die schon entsprechende Erfahrungen gemacht haben oder machen moechten. Auf jeden Fall hin gehen und Mund aufmachen kann ich nur empfehlen, wenn schon einmal ein Gesetzesgeber zuhoeren moechte. Wer weis was sich daraus entwickelt.