Zum Hauptinhalt springen

Demontage des Strahlemanns

Von Tamara Slavik

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Markus Rogan, ein Trunkenbold? Die Aufregung um diesen Punkt wirkt gekünstelt. Er hat keinen Kindern Drogen vercheckt, keine alten Frauen ausgeraubt und niemanden verdroschen. Er hat, selbst wenn die Darstellung stimmt, wonach er betrunken war, gemacht, was ein Großteil der Österreicher irgendwann schon einmal gemacht hat. Wer stets frei von Promille war, schleudere den ersten Giftpfeil. Doch nun erlebt er die öffentliche Demontage seiner selbst oder dessen, was er sich über Jahre aufgebaut hat: seines Strahlemann-Images vom Hochgebildeten und Supererfolgreichen. Dass er, der sich in guten Zeiten in den Medien sonnte und mit seiner Berühmtheit wie seinen Beziehungen kokettierte, nicht jedermanns Sache ist, hätte sich ein zweifellos schlauer Bursch wie er denken können. Dass dann auch aus einem Vorfall wie jenem in Ostia schnell ein Skandal wird, ebenso. Auch wenn Schadenfreude unangebracht ist.