Wirbel um "Frauen in die Technik Tage". | Frauenanteil an der TU gestiegen. | Wien. Die "Frauen in die Technik Tage" (auch: FIT-Tage) werden nach der bevorstehenden Veranstaltung vom 25. bis 28. Jänner 2010 eventuell nicht mehr stattfinden, berichtet Sabine Cirtek der Frauenkoordinationsstelle an der Technischen Universität (TU) der "Wiener Zeitung". Dabei handelt es sich um Informationstage über Technikstudien, die von der Organisation Sprungbrett veranstaltet und vom Unterrichtsministerium gefördert werden.
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An jenen Tagen können Maturantinnen technische Universitäten und Technik-Großbetriebe besuchen und an Workshops teilnehmen.
Dies sorgt im Verein Sprungbrett für Aufregung: "Es ist eine Katastrophe - viele Mädchen erkennen ihre Fähigkeiten in Workshops und decken da ihr verschüttetes Interesse erst auf", so FIT-Tage-Organisatorin Susanne Gugrel. Grund für den Förderstopp sei Geldmangel.
An der TU Wien beruhigt man: "Diese Lücke wird definitiv durch andere Projekte dieser Art geschlossen", so Herbert Kreuzeder, Medienbeauftragter der TU Wien.
Steigender Frauenanteil
Aufgrund solcher Aktionen, die das Interesse von jungen Frauen an der Technik fördern, ist der Frauenanteil an der TU innerhalb von zehn Jahren um 19,6 Prozent gestiegen, so Kreuzeder. Im Wintersemester 2008 gab es 5055 Studentinnen, während sich zehn Jahre zuvor 4226 Frauen für ein technisches Studium interessiert hatten.
Besonderen Zuwachs an Frauen hätten Studienrichtungen der Technischen Medizin, berichtet Gugrel. Für Maschinenbau seien Frauen noch immer eher wenig zu begeistern.
Auch das Unterrichtsministerium kann die Aufregung nicht verstehen und sieht keinen Anlass zur Beunruhigung. Über 2011 könne man jetzt noch keine Auskunft geben, da es dafür noch zu früh ist, meint Nikolaus Pelinka, ein Sprecher des Unterrichtsministeriums. "Außerdem haben wir jetzt mit der schlimmsten Wirtschaftskrise der Zweiten Republik zu kämpfen. Wir müssen gut kalkulieren", sagt Pelinka.
Warum es auch weiterhin so wichtig ist, das Fraueninteresse an der Technik zu fördern, beschreibt Geschlechterforscher Erich Lehner: "Frauen setzen das Wissen anders ein: Wenn Frauen die Straßenbahn gebaut hätten, wären diese von Anfang an niedriger gebaut worden und so familien-, behinderten- und seniorengerechter."