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Raus aus dem Alltag - rein in die Forschung. Seit mittlerweile zehn Jahren können im "Vienna Open Lab" Schüler, aber auch Erwachsene ihren unbändigen Forschungsdrang stillen. Wer etwa DNA aus Zwiebeln extrahieren oder seine eigene Erbsubstanz analysieren möchte, ist im molekularbiologischen Mitmachlabor am Vienna Biocenter genau an der richtigen Adresse. Auch wenn mehr als die Hälfte der Besucher Schülergruppen sind, finden immer mehr adulte Forscherseelen den Weg in die Labors.
Das lässt Hoffnung aufblühen. Denn je mehr Erwachsene ihrem inneren Trieb nach Neugierde folgen und ihrem natürlichen Forschergeist frönen, umso eher wird bei Kindern die Lust geweckt, Neues entdecken zu wollen. Die von Natur aus mitgegebene Neugierde gehört heute leider kaum noch zum Alltag - viel zu oft wird sie mit dem Eintritt ins Bildungssystem quasi abgedreht. In vielen Schulen ist Fragen nicht mehr erwünscht, lediglich sind die Vorgaben zu erfüllen. Wer neugierig ist, gilt als lästig. In regelmäßigen Abständen wird die Sorge um den verloren gehenden Drang nach Wissen auch von Bildungsverantwortlichen und Forscherköpfen selbst in den Raum gestellt.
Das Mitmachlabor, aber auch die vielen Initiativen, die etwa das Science Center Netzwerk oder andere Forschungsstätten jahrein jahraus gestalten, könnten Auftrieb geben, um Kindern den Spaß an der Neugierde wieder bewusst zu machen. Kinder imitieren bekanntlich. Wir Erwachsene können hier vorleben, um vielleicht den einen oder anderen Forschergeist aus der Reserve zu locken.