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Den großen Run wird es erst heuer geben

Von Alexandra Grass

Politik

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Seit dem 1. Jänner 2003 gilt für alle Führerscheinanwärter-Innen die Mehrphasenfahrausbildung. Sie beinhaltet ein verpflichtendes Fahrsicherheitstraining, zwei sogenannte Feedbackfahrten und eine verkehrspsychologische Risikomanagement-Schulung. Jährlich absolvieren rund 80.000 Personen - vor allem Jugendliche - die Fahrprüfung. Doch ersten Zahlen zufolge haben etwa 50.000 davon sozusagen "die Flucht ergriffen" und sich noch rechtzeitig im Jahr 2002 angemeldet, um dem Mehrphasenführerschein zu entgehen, erklärte der KfV-Experte Armin Kaltenegger. Der "große Run" wird also erst in diesem Jahr kommen.

Fahrschulen haben für die "alte" Ausbildung geworben

Die Fahrschulen haben offensichtlich nicht wenig zu dieser "Flucht" beigetragen. Unter dem Motto "Machen Sie den Führerschein noch vor der Reform" hatten viele versucht - die "Wiener Zeitung" berichtete -, potenzielle Fahranfänger-Innen an Land zu ziehen - was den Zahlen zufolge auch gelungen ist.

Großes Ziel wird vermutlich nicht erreicht werden können

Das große gemeinsame Ziel - die Mehrphasenfahrausbildung war gemeinsam vom Kuratorium für Verkehrssicherheit, dem Verkehrsministerium, den Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ sowie dem Fahrschulfachverband ausgearbeitet worden - , eine Reduktion der Unfallzahlen unter den FahranfängerInnen von insgesamt 20 Prozent bereits im ersten Jahr der Einführung zu erreichen, wird daher vermutlich nicht erreicht werden können.

Laut Kuratorium werde sich erst im Jahr 2007 zeigen, ob die Einführung der Mehrphasenfahrausbildung schließlich als Erfolg oder Misserfolg verbucht werden kann. Denn insgesamt drei Jahre lang läuft nun eine von der EU finanzierte Untersuchung der Führerscheinneulinge, berichtete Kaltenegger.