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Deutschlands Liga-Chef Christian Seifert hat recht. Es könne nicht sein, ärgerte er sich in einem am Montag publizierten Interview, dass sich gleich alle 17 Klubs des Oberhauses von der Mission, den Tabellenführer FC Bayern noch abzufangen, verabschiedet haben. Dabei könne er den Münchnern, die mit einem satten Vorsprung von 13 Punkten auf RB Leipzig ihrem 27. Titel entgegenstreben, gar nicht einmal einen Vorwurf machen. "Wenn der FC Bayern noch ein paar Mal hintereinander Meister werden sollte, wäre das nicht gerade förderlich für die Wahrnehmung des Wettbewerbs. Aber es liegt nicht am FC Bayern, dies zu ändern", sagte Seifert.
So ist es. Nun sind aber die lieben Nachbarn nicht die Einzigen, die sich diese Forderung nach mehr Konkurrenzdenken zu Herzen nehmen sollten, stellt sich doch die Statistik in der heimischen Bundesliga, in der seit Jahren Red Bull Salzburg das Zepter in der Hand hat, nicht wesentlich anders dar. Auch hier steht der Meister kurz davor, sich den Teller zu holen - zum vierten Mal in Folge. Und das, obwohl Salzburgs Stärke nicht mit der des FC Bayern zu vergleichen ist. Nicht nur ist der Abstand zu Altach mit sieben Zählern nur halb so groß, sondern auch die Leistung weniger überzeugend, als man das erwarten würde. Zwar hat der Dosen-Klub erst am Sonntag die Austria mit 5:0 vom Platz gefegt, dazwischen aber immer wieder nur knappe 1:0-Siege eingefahren. Salzburg wäre also durchaus zu schlagen, wenn nicht die, die es in der Hand hätten, so oft auslassen würden. Dass sich am Wochenende Altach von Tabellenschlusslicht Ried drei Punkte abnehmen ließ, war da genauso bemerkenswert wie die Watsche für die Violetten. Vom selbst ernannten Herausforderer Rapid erst gar nicht zu reden.