Washington - Wenn Bill Clinton am 20. Jänner aus dem Weißen Haus auszieht, endet nicht nur eine politische Ära. Glaubt man einer größer werdenden Schar von Analysten, geht in Kürze auch eine fast zehnjährige rosige Konjunkturphase zu Ende, die dem Land sinkende Arbeitslosigkeit, Schuldenabbau und den meisten Bürgern höhere Einkommen beschert hat.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Warnende Stimmen zeichnen ein düsteres Bild der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung, sogar von Rezession ist die Rede. Ob Clintons Nachfolger nun Al Gore oder George W. Bush heißen wird: Der nächste Präsident wird es mit einem ungleich schwierigeren wirtschaftspolitischen Umfeld zu tun bekommen.
Während die Nation seit den Präsidentschaftswahlen am 7. November gebannt auf das Auszählungsdrama in Florida schaut, mehren sich die negativen volkswirtschaftlichen Vorzeichen. Eine ganze Reihe von Regierungsberichten, die jüngst veröffentlicht wurden, bringen unerwartete konjunkturelle Schwächen in mehreren Bereichen zu Tage - vom privaten Konsum bis zum Auftragseingang der Unternehmen.
Die schlechten Wirtschaftsdaten vergrößern den ohnehin schon vorhandenen Pessimismus an der Wall Street. So hat beispielsweise der Index der Technologiebörse Nasdaq seit seinem Rekordhoch im März in den letzten Wochen fast die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Jetzt geht die Sorge um, dass die fallenden Aktienkurse zu einem Rückgang des Privatkonsums und der Unternehmensinvestitionen führen, den beiden Hauptsäulen des beispiellosen Aufschwungs der letzten Jahre.