Zum Hauptinhalt springen

Den Weg zur inneren Ruhe finden

Von Ina Weber

Kommentare
Ina Weber.

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Dass es auf dem Fahrrad lauter ist als im Auto, versteht sich von selbst. Es sei denn, der Radler hat Stöpsel mit einem Schalldruckpegel von 100 Dezibel im Ohr und der Autofahrer lässt seine Blechschüssel nicht zur fahrenden Disco werden. Wie auch immer, wir haben die Wahl. Sich für Lärm oder Stille zu entscheiden, diese Freiheit hat man im privaten, aber nicht im öffentlichen Raum. Und wenn der öffentliche Lärm in die privaten Wohnzimmer vordringt, wird es heikel. Dann geht es um Fluglärm, Autoverkehr, Babygeschrei, Hundegebell, Kirchturmglocken, Türläuten - Stadt eben. Dann kommt die persönliche Betroffenheit ins Spiel. Wenn der heiß ersehnte Liebhaber klingelt, dann ist Lärm eine Freude, wenn es Vertreter sind, wird Lärm zur Belästigung. Die Grünen haben am Mittwoch auf das Recht auf Lärmschutz hingewiesen. Ein elfjähriges Mädchen könne sich nicht mehr auf ihre Hausaufgaben konzentrieren und auch nicht mehr schlafen. Sie fordern strengere Lärmschutzmaßnahmen und verweisen auf eine WHO-Studie, wonach 40 Prozent der Österreicher unter Lärm und seinen physischen und psychischen Auswirkungen leiden. Gefährlich wird es laut einem Hirnforscher aber erst, wenn es kein Entkommen mehr gibt. Vielleicht wäre im Falle des Mädchens ein schalldichtes Fenster angebracht? Es gibt viele Möglichkeiten, den Weg zur Ruhe zu finden. Vielleicht einmal auf der Almhütte urlauben statt im Club der tausend Discos? Aber bitte nicht immer nur schimpfen (das ist so laut!).