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Der Amag-Verkauf wackelt

Von Karl Leban

Wirtschaft

Constantia dementiert das | Abschluss des Deals wäre noch heuer möglich. | Wien. Beim Alu-Hersteller Amag ist eine Neuordnung der Eigentümerstruktur offenbar in weite Ferne gerückt: Amag-General Klaus Hammerer, der 40 Prozent hält, und die mit 20 Prozent beteiligte Arbeitnehmerstiftung haben den Verkauf ihrer Anteile an den Langzeitpartner Constantia Packaging überraschend abgeblasen. Gespießt hat es sich wohl am Preis. Allerdings dürfte das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.


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Dem Verpackungsspezialisten Constantia - er hat ein Vorkaufsrecht - gehören 40 Prozent des Ranshofener Metall-Betriebes. Die Wiener, die auf eine Mehrheit spitzen und die Amag gerne als drittes Standbein im Konzern hätten, hoffen weiter auf eine Einigung.

Constantia: Wir sind

permanent im Gespräch

"Abgesehen von der jetzigen Sommerpause sind wir permanent im Gespräch", dementiert Hanno Bästlein, Vorstandssprecher bei Constantia, ein Ende der zu Jahresbeginn aufgenommenen Verhandlungen. "Wir sind nach wie vor höchst interessiert." Hammerer war gestern, Montag, für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Er und die Constantia haben die einst schwer defizitäre Amag 1996 für einen symbolischen Schilling von der staatlichen ÖIAG übernommen und wieder zu einer profitablen Firma gemacht.

Der Belegschaft haben Hammerer und Betriebsratschef Otto Höfl letzte Woche jedenfalls per Aushang am Schwarzen Brett mitgeteilt, dass bei den Verhandlungen mit der Constantia "keine für beide Seiten befriedigende Einigung gefunden werden konnte". Weitere Verkaufsgespräche mit Interessenten würden nicht stattfinden.

Bästlein spricht von "taktischen Manövern" und hält einen Abschluss des Geschäfts weiter für möglich. "Sind wir uns dem Grund nach einig, kann das sehr zügig gehen. Dann könnte das bis Jahresende passieren", wie er der "Wiener Zeitung" sagte. Eine Grundsatzentscheidung, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll, werde es wohl im Herbst geben. Bästlein schließt dabei auch nicht aus, dass die Amag gemeinsam - mit den beiden anderen Kernaktionären - weiterentwickelt werden könnte.

Für die Constantia ist die Amag, die 2005 mit 1500 Mitarbeitern 722 Mio. Euro umsetzte, ein wichtiger Lieferant von Vormaterial. Der Gesamtwert der Amag wird auf 400 bis 700 Mio. Euro geschätzt.