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"Der Chef bin ich" - Fekters Emanzipation

Von Bettina Figl

Politik

Finanzministerin gesteht: "Je älter ich werde, desto emanzipierter werde ich."


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Alpbach. Auf die weibliche Form ihrer akademischen Titel legt sie keinen Wert. Finanzministerin Maria Fekter erzählte am Dienstag Abend bei der Ladies Night der Wirtschaftskammer in Alpbach vor Unternehmerinnen Anekdoten aus ihrer beruflichen Laufbahn. Das Gefühl, als Frau nicht ernst genommen zu werden, habe sie weder als Unternehmerin, noch als Politikerin gehabt, sagte Fekter. Einzig, als sie statt ihres Vaters zu einer wichtigen Verhandlung des familiären Schotterbetriebs kam, wurde ihr gesagt: Man hätte gerne mit dem Chef persönlich verhandelt. Ihr Konter: "Der Chef bin ich."

Und sie gab deutlich zu verstehen, dass sie auch künftig eine führende Rolle im Land einnehmen will: "Sehr gerne" wolle sie nach der Wahl am 29. September Finanzministerin bleiben. Ihr größtes Ziel ist allerdings nicht beruflicher, sondern privater Natur: Fekter will Oma werden.

Den Eindruck einer Teilnehmerin, dass Frauenthemen in Alpbach kaum thematisiert werden, teilte Fekter. Eine Aktion der Stipendiaten "Initiativgruppe Alpbach Wien" machte das sichtbar: Täglich waren nahe dem Hauptplatz Zahlen plakatiert. Am Mittwoch wurde das Rätsel gelöst: Es handelt sich um das Verhältnis von Frauen zu Männern in Veranstaltungen des Europäischen Forums Alpbach. Über die gesamte Dauer des Forums wird das Podium 686 Mal Männern und 230 Mal Frauen überlassen.

"Die gläserne Decke gibt es nach wie vor", sagte Fekter - Quoten in der Privatwirtschaft sind für sie dennoch keine Option. Aber vielleicht ändert sie ihre Meinung ja noch, denn: "Je älter ich werde, desto emanzipierter werde ich."