)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Zukunft. Das ist seit jeher ein Begriff mit zwei Seiten. Mit dem Versprechen von Fortschritt und damit wachsendem Wohlstand auf der einen. Und der ewigen Ungewissheit, die jeder Gedanke an kommende Zeiten schon von der Definition her in sich trägt, auf der anderen Seite.
Welches Gesicht den Blick in die Zukunft jedoch dominiert, ist bei weitem nicht so konstant. Und es hat sich seit dem Entstehen eines Geschichtsbewusstseins immer wieder verändert. In den vergangenen Jahrzehnten waren vorausgerichtete Blicke immer von technischen Errungenschaften geprägt. Die Wäsche nicht mehr händisch waschen, ein eigenes Automobil besitzen, nicht alles im Kopf rechnen müssen - die damit verbundenen Zukunftsbilder, die auch Realität wurden, waren trotz Skepsis vor dem Neuen an sich positiv besetzt. Die Erleichterung des Alltages sprach für sich. Zukunft - technischer Fortschritt - Lebensverbesserung: Dieser Dreischritt stimmte über ein gutes Jahrhundert in sich.
Selbstfahrende Autos, vernetzte Haushaltsgeräte, smartes Spielzeug oder kühlende High-Tech Bekleidung für Kühe - die aktuellen technischen Errungenschaften verändern dieses Technik-dominierte Zukunftsbild. Mit einer Verbesserung der Lebensumstände haben sie (abseits der Medizin) kaum noch etwas zu tun, vielen machen sie eher Angst als Hoffnung. Den vom Menschen errungenen Fortschritt auf Technik zu beschränken, reicht als positiv besetztes Zukunftsbild nicht mehr aus. Oder stößt zumindest an deutliche Grenzen. Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel in Sachen Zukunftsbilder. Bevor der Mensch sich selbst delegiert hat.