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Der Donauraum: 650.000 m2 mit 80 Millionen Einwohnern und einem enormen Potential. Das will das Projekt "Donauhanse" voll ausschöpfen. Die Vision, die dahinter steckt, ist, das gesamte Gebiet zu vernetzen und es nach altem Vorbild in Handel, Kultur und Wissenschaft zu vereinen.
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Der ehrgeizige Plan ist eine Kooperation der Arbeitsgemeinschaft Donauländer, der europäischen Verkehrsplanungsorganisation TINA, der Stadt Wien und des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa.
Vorrangiges Ziel ist es, erst einmal ein Netz über alle Städte entlang der Donau zu spannen. Bereits zwanzig Städte von Ulm bis Odessa seien miteinander verbunden, erklärte Heinz Müller von der TINA am Montagabend. Die Zusammenarbeit untereinander erfolgt sowohl in kultureller als auch in touristischer Hinsicht. Andere wirtschaftliche Komponenten sollen aber selbstverständlich ebenfalls nicht zu kurz kommen. Ein weiterer Vorteil des Teamworks ist die gemeinsame Raumplanung. Durch die Abstimmung der Vorgehensweisen auf diesem Gebiet können die Infrastruktur und Ressourcenverteilung verbessert und zielgerecht eingesetzt werden.
Beispielhaft auf diesem Gebiet sind derzeit Wien und Bratislava, die das Hinterland der Donau gemeinsam planen. Zusätzliche Bedeutung kommt dem Projekt durch den Donau-Oder-Kanal zu, den Tschechien mangels Meerzugangs zu fördern plant. Angesichts der Personenschifffahrt und des Güterverkehrs über die Donau, die gerade einen Aufschwung erfahren, liegt diese Idee voll im Trend.
Ein Bild der betroffenen Regionen kann man sich auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Donauländer, mit Mitgliedern von Baden-Württemberg bis zum Schwarzen Meer, machen: Auf http://www.argedonau.at befindet sich eine minutiös angelegte digitale Kulturkarte des Donauraums.
Österreich, das dieses Jahr den Vorsitz hat, übernimmt die Unterweisung der Staaten die gerade EU-Mitglieder geworden sind, und derer, die es werden wollen. Da die EU bürgerfern sei, wolle man es übernehmen, den einzelnen Regionen Mittel und Wege aufzuzeigen, in den Genuss europäischer Finanzierungen zu kommen.
Peter de Martin, der Geschäftsführer der ARGE Donauländer sagte am Montag, bescheiden, dass es "die kleinen Schritte sind, die zählen". Es ist aber offensichtlich, dass mit dieser Politik der kleinen Schritte Großes erreicht wird — spätestens dann, wenn die Donauhanse voll aufblüht.