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Der Ehrgeiz des "No-Name-Ösis"

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Zweite deutsche Bundesliga statt möglicher Champions League? Nicht nur die österreichischen Fußball-Fans wundern sich über den "No-Name-Ösi", wie Peter Stöger in diversen Foren schon genannt wird, der da daherkommt, um dem 1. FC Köln zu neuem Glanz zu verhelfen. Doch Stöger lässt keinen Zweifel an seinem Ehrgeiz - allein mit der Frage, "zweite Liga oder Champions League" sei "alles gesagt, wie hoch für mich die Chance mit dem 1. FC Köln angesiedelt ist". Das mag vielleicht ein bisschen hoch gegriffen sein. Allerdings ist die Entscheidung, so betrüblich sie für Austria-Fans auch ist, durchaus konsequent. Vielleicht schafft die Austria tatsächlich die Champions-League-Qualifikation, zu wünschen wäre es ihr. Doch eigentlich hat sie in dieser Saison den Plafond schon erreicht. Und Stöger das Maximum dessen, was man im österreichischen Fußball schaffen kann. Will er nun im internationalen Trainergeschäft, das wegen der Ausgereiztheit des Marktes und der Vielzahl an Aspiranten, die jährlich dazukommen, ein harter Boden ist, Fuß fassen, hat er gar keine andere Wahl, als die Chance zu ergreifen. Bei Köln findet er nun neue Perspektiven vor. Es ist ein großes Wagnis, das er eingeht, doch sollte die Rechnung aufgehen, steht ihm die Tür zu einer großen Karriere offen. Sollte ihm die international verwehrt bleiben, kann er immer noch nach Österreich zurückgehen. Doch trotz eines Angebotes aus Deutschland hier zu bleiben, würde bedeuten, sich den hiesigen Gegebenheiten zu beugen. Und die sind - bei allem Respekt für die Leistungen der Topklubs - doch ziemlich überschaubar.