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In Serbien gilt die Deutsche Mark als inoffizielle Zweitwährung, in Montenegro ist sie inzwischen auch offiziell das einzige Zahlungsmittel. Die bevorstehende Währungsumstellung auf den Euro wird nicht nur die 12 EU-Länder der Eurozone betreffen, sondern direkt oder indirekt auch viele andere.
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Von den insgesamt 180 Mrd. im Umlauf befindlichen österreichischen Schillingen befinden sich geschätzte 25 bis 30 Mrd. im Ausland. Alle Mark, Schillinge und andere Währungen der Euro-Zone werden umgetauscht - egal, wo sie zirkulieren. Der Umtausch ist auch bei Banken im EU-Ausland möglich, erläutert Wolfgang Duchatczek, Mitglied des Direktoriums der Österreichischen Nationalbank (ÖNB).
Auch die Konten werden automatisch umgestellt: Wer zum Beispiel in Tschechien ein Schillingkonto hat, ist ab Jänner 2002 der Inhaber eines Eurokontos. Innerhalb der Euro-Zone können bis zu 200.000 Schilling (15.000 Euro) ohne Legitimationspflicht umgetauscht werden. Es sei anzunehmen, so Duchatczek, dass sich auch andere Länder an dieser Grenze orientieren.
Euro und nicht Dollar als neue Parallelwährung
Länder wie Jugoslawien bzw. Montenegro werden von der Deutschen Mark auf den Euro umsteigen und nicht zum Dollar wechseln, ist Hubert Verhonig, Lektor für Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, überzeugt. Eine Orientierung am Dollar sei unwahrscheinlich, denn wenn es zu diesem Wechsel kommen würde, hätte die Umstellung schon längst beginnen müssen. Der Umtausch der offiziellen DM-Bestände wird normal bei den Banken stattfinden, und "um den Schwarzmarkt muss man sich sicher keine Sorgen machen", so Verhonig, da werde der Transfer genauso funktionieren, wie er bei der Deutschen Mark funktioniert hat. Informationen über den Euro und die Umtauschmöglichkeiten müssen auch entsprechend an die betroffenen Länder außerhalb der EU weitergegeben werden. "Ein Kommunikationsplan für den Euro außerhalb der Euro-Zone, ist in Arbeit", erklärte ein Sprecher der Europäischen Zentralbank.