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64% der Österreicher halten die Einführung des Euro für gut, 28% können der neuen Währung nichts abgewinnen. 50% erwarten keine Probleme bei der Umstellung, und 81% wollen abwarten, was passiert - das sind nur einige Ergebnisse der jüngsten, von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) beim Meinungsforschungsinstitut Fessel+GfK in Auftrag gegebenen Studie, die am Freitag vorgestellt wurde. Und außerdem sei dem Österreicher offenbar "das Hemd sehr nahe", denn 51% der Anfang November befragten 1.000 ÖsterreicherInnen gaben an, den Wert ihres Gehaltes in Euro zu kennen, wie Studienautor und Fessel-Geschäftsführer Rudolf Bretschneider vor Journalisten betonte.
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Nicht ganz zufrieden zeigte sich Wolfgang Duchatczek, OeNB-Direktoriumsmitglied und für die Euro-Verteilung zuständig, mit der Vorabausstattung heimischer Unternehmen mit Euro-Bargeld. Besonders Dienstleistungsunternehmen sollten nochmals überprüfen, ob sie für den Jahresbeginn 2002 genügend Münzen und Banknoten hätten. Denn während die OeNB bereits 10,2 Mrd. Euro an die heimischen Kreditinstitute vorverteilt hat, liegen die Bestellungen der österreichischen Wirtschaft bislang erst bei nur 1 Mrd. Euro.
Bereits seit September können Unternehmen Euro-Startpakete beziehen, nun kommen auch die Privaten "zum Zug": Am 15. Dezember werden die ersten Konsumentenstartpakete um 00:00 Uhr am Wiener Westbahnhof bei der Rückkunft des Euro-Trains von seiner Informationstour durch Österreich verteilt. Aber auch im Hauptpostamt in der Wiener Innenstadt sind ab 00:00 Uhr die "Starterkits" erhältlich. Die Startpakete im Wert von 14,54 Euro werden gegen Zahlung von 200 Schilling ausgegeben, ihre Zahl wurde auf über 6 Millionen erhöht.
Euro-Banknoten gibt es flächendeckend ab dem 1. Jänner 2002 um 00:00 Uhr. Die Erstversorgung erfolgt über Bankomaten, in denen bei voller Füllung bis zu 25 Mrd. Schilling an Euro-Noten Platz haben. Insgesamt stellt die OeNB für die Bargelderstausstattung 360 Mill. Banknoten und 1,5 Mrd. Stück Münzen bereit. Im gesamten Euroland wurden laut OeNB 9,757 Mrd. Stück Banknoten und 49,8 Mrd. Stück Münzen hergestellt.
Duchatczek betonte erneut die Wichtigkeit der rechtzeitigen Rückführung von ruhenden Schilling-Beständen. Rund 3 Mrd. Zehn-Groschen-Stücke befänden sich in Österreich in Umlauf, viele davon seien "Schlafmünzen", die die Leute in Sparschweinen oder Gurkengläsern aufbewahren würden. Um sich im kommenden Jahr lange Wartezeiten zu ersparen, sollte man diese Münzen noch heuer zur Bank bringen und am Konto gutschreiben lassen. Außerdem gebe es die Möglichkeit, Schilling- oder Fremdwährungsmünzen zu spenden: Hilfsorganisationen wie "Licht ins Dunkel" führen in Kooperation mit der OeNB Sammelaktionen durch (die "Wiener Zeitung" berichtete). Und wer seine Münzen weder einzahlen noch spenden noch aufheben wolle, der könne seine Einkäufe auch betragsgenau bezahlen. Duchatczek betonte auch die Wichtigkeit, sich noch rasch mit den Sicherheitsmerkmalen der neuen Währung vertraut zu machen.